Rückblick: Google Pagerank Update 02.08.2012
Wortwolke mit SEO-Begriffen wie Search Engine Optimization, Whitehat SEO, Blackhat SEO, Link Building, Meta Tags, Backlinks, Panda, Penguin und weiteren technischen SEO-Begriffen.

Rückblick: Google Pagerank Update 02.08.2012

Montag, 16.09.2024 06:56 Uhr | Kategorie: Dies und Das

Beitragsbild: Pixabay.com

Ich hatte gerade ein wenig in der Wayback Machine herumgeschaut und stieß auf einen alten Artikel. Diesen hatte ich vor Jahren mal geschrieben und eigentlich schon längst vergessen. „Damals“, genauer gesagt 2012, funktionierten SEO und Google noch ein wenig anders. Es gab einen öffentlich einzusehenden PageRank, ermittelt durch Google. Anhand dessen konnte man einfach erklärt sehen, wie „wichtig“ eine Webseite war. Der PageRank ging dabei von 1 bis 10, wobei neue Seiten einen PageRank von 0 hatten. Zu dieser Zeit versuchten etliche Webseitenbetreiber auf Teufel komm raus, ihre Webseiten zu optimieren, um im PageRank zu steigen, oft aber ohne nützlichen oder relevanten Inhalt anzubieten. Es wurde dabei häufig getrickst, etwa durch das Verstecken von Schlüsselwörtern in weißer Schrift auf einem weißen Hintergrund. Dieser unsichtbare Text war ausschließlich dafür gedacht, Suchmaschinen zu täuschen und das Ranking zu verbessern, ohne dass der tatsächliche Content einen Mehrwert für die Nutzer bot (Stichwort Black-Hat-SEO).

Viele Webseitenbetreiber versuchten durch den schnellen Aufbau von Backlinks, insbesondere über Webkataloge, ihr Ranking zu verbessern. (Diese Praxis wurde später als „unnatürlicher Linkaufbau“ von Google erkannt und ebenfalls durch Updates wie das Penguin-Update abgestraft.)

Das funktionierte auch eine ganze Zeit und etliche Webseiten bekamen dadurch einen höheren PageRank, als ihnen eigentlich alleine schon vom dürftigen Inhalt her zustand. Dann kam das Panda-Update Ende Februar 2011. Mit dem Panda-Update führte Google eine wichtige Änderung im Ranking-Algorithmus ein, dessen Ziel es war, die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern. Mit dem Update wurde ein Filter eingeführt, der qualitativ minderwertige Inhalte erkannte, wie sie oft von sogenannten Content-Farmen stammten. Diese waren bekannt für die massenhafte Produktion schlechter Inhalte, übermäßige SEO-Optimierung und hatten eigentlich nur das Ziel, durch hohen Traffic Werbeeinnahmen zu generieren. Webseiten, die solche Praktiken anwendeten, wurden im Ranking herabgestuft und erschienen weiter hinten in den Suchergebnissen. Das Update zielte besonders darauf ab, Seiten mit wenig nützlichem, dupliziertem oder minderwertigem Inhalt zu bestrafen.

Nach diesem Update gab es zahlreiche Beschwerden von Webseitenbetreibern, die teils massive Traffic-Verluste zu verzeichnen hatten und die Kriterien für hochwertige Inhalte als unklar empfanden. Viele fühlten sich ungerecht abgestraft, darunter auch qualitativ wirklich gute Seiten. Diese wurden fälschlicherweise von Google als minderwertig eingestuft. Nach dem Update hatten diese Webseiten Schwierigkeiten, sich wieder „zu erholen“, obwohl ihre Inhalte eigentlich den Qualitätsstandards entsprachen. Trotz der Kritik führte das Update zu einer insgesamt verbesserten Nutzererfahrung in den Suchergebnissen mit weniger schlechten Inhalten.

Siehe auch  Warum SEO nicht alles ist: Ein Plädoyer für individuellen Content

Dann gab es am 02.08.2012 ein neues Google PageRank-Update, das Penguin-Update… ich war damals in einigen Foren unterwegs und hatte bereits im Vorfeld ein bisschen was darüber gelesen. Kurz nach diesem Update schrieb ich damals folgenden Artikel, den ich hier gerne noch mal auszugsweise veröffentliche:

Vor einigen Tagen, genauer gesagt am 02.08.2012, gab es mal wieder ein PageRank-Update von Google. Viele haben nach dem Panda-Update von 2011 lange darauf gewartet, einige starrten mit bangen Blick auf die PageRank-Anzeige und hofften, das es nicht wieder so einen Einbruch geben würde wie vor ein paar Monaten.

Die angeblichen 3% aller Webseiten, die nur negativ von Google Panda Update betroffen sein sollen, sind in meinen Augen nicht realistisch. Viel zu viel Schundluder wurde mit SEO getrieben, hier und da wurde getrickst und dieses dann noch lautstark kundgetan als SEO-Tricks. Und dann kam die Abrechnung… In meinen Augen bei mehr als 3%.

Wer ein falsches Spiel mit Google gespielt hatte, bekam nun die Rechnung serviert: Ab nach hinten in den Suchergebnissen – weit, weit nach hinten! Damit ihn bloß keiner mehr findet!! Viele traf es hart. Aber mal ehrlich, Google hin oder her:

Wer bescheißt, ist doch selber Schuld. Oder nicht? Ist doch überall so, warum jetzt auf Google schimpfen, wenn man sich selber ganz bewusst und trotz vieler Warnungen in diese Misere gebracht hat? Viel zu lange wurde toleriert, was schon lange auffiel: überoptimierte Webseiten rankten ganz vorne in den Suchergebnissen. Vollgestopft mit Keywords, versteckten weißen Text auf weißen Hintergrund und weiteren Tricks. Finden konnte man auf diesen Seiten oftmals… nichts. Zumindest nicht das, was man wirklich gesucht hatte.

Nach dem Panda-Update und der Erkenntnis, das man nun an seiner Webseite etwas ändern muss, wurde nun nach neuen Lösungen gesucht. Also alles schlechte SEO wieder raus, auch Werbung. Und dann auf das nächste PageRank-Update warten.



Von den ganzen Links auf xxxxxxx haben ca. 10% einen neuen Pagerank erhalten, dabei hält sich die Waage zwischen Auf- und Abstieg. Einige wenige sind aber sehr kräftig abgestiegen, der schlimmste Fall war eine Seite von PageRank 4 auf PR 1. Der beste Aufstieg von PR 0 auf PR 4. Schaut man sich die Webseiten, die stark im PageRank gesunken sind, etwas genauer an, sieht man sehr schön, das hier Googles Warnungen nicht beachtet wurden.

Persönlich konnte ich nur Verbesserungen feststellen, so kletterte eine meiner Webseiten von PR 2 auf PR 3, 2 Webseiten von PR 0 auf PR 2, eine blieb bei PR 2 und eine blieb bei PR 0. Und ich muss sagen: das ist in meinen Augen gerechtfertigt! Die Webseite, die von PR 2 von PR 3 kletterte ist meine Hauptseite, auf der ich jeden Tag mehrere Artikel schreibe. Die beiden Seiten die von PR 0 auf PR 2 kletterten waren sehr neu, erst wenige Wochen alt und hatten frischen Inhalt. Dabei wird eine der beiden Seiten mit WordPress betrieben, die andere Webseite ist lediglich eine HTML-Seite (HTML 5). Es spielt also keine Rolle, ob man eine Blog-Software, ein CMS oder eine einfache HTML-Seite mit sauberen Quelltext nimmt – darauf kommt es absolut nicht an.

Bleiben noch die beiden Webseiten, deren PageRank sich nicht geändert hat. Zu recht. Ich hatte auf beiden Seiten lange nichts mehr geschrieben, oder sonst irgendwas daran gemacht.

Aus diesen Beispielen kann man eine ganze Menge lernen. Ist man vom PageRank-Update negativ betroffen, sollte man spätestens jetzt unbedingt umdenken. Ich bin kein SEO-Experte und ehrlich gesagt interessiert mich dieses Thema auch nur am Rande…

Aber folgende SEO-Tipps würde ich persönlich nach dem Panda-Update und dem Google PageRank-Update vom 02.08.2012 geben:

– Gute Texte schreiben
– Keine Links im Footer oder in der Sidebar wenn möglich
– Keine Backlinks kaufen
– Natürlicher und langsamer Linkaufbau
– Keine falschen Keywords / Vorsicht bei Keywords
– Quelltext optimieren/validieren
– Bilder auf Webseite optimieren/komprimieren (Geschwindigkeit der Webseite optimieren)
– Tote Links checken, zum Beispiel bei WordPress mit dem Broken Link Checker
– Regelmäßig Artikel schreiben und die Seite aktuell halten

Sicher gibt es noch weitere Tipps und Tricks. Aber alles in allem sollte man wirklich etwas vorsichtiger sein!

Den PageRank gibt es übrigens immer noch, allerdings wird er nicht mehr öffentlich angezeigt. Inzwischen ist dieser nur einer von vielen Faktoren, die die Positionierung in den Suchmaschinen beeinflussen.

Siehe auch  Warum SEO nicht alles ist: Ein Plädoyer für individuellen Content

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